Basisinkomen schud de gemoederen in Duitsland

Een uitzending van Anne Will op het Duitse ARD met een discussie over de HartzIV (een Duits werkgelegenheidsprogramma) houdt de gemoederen bezig. Een Flasmob (plotselinge bijeenkomst) op het blog van Anne Will is door de moderatoren afgesloten. De basisinkomensaktivisten hebben zich daar erg kwaad over gemaakt.
Anne Will und das Grundeinkommen
 
HartzIV Diskussion. Ein Flashmob und die Folgen
mm/tdz. 27.02.2010 – Bei Facebook ist gerade der Bär los. Das Thema Grundeinkommen und Anne Will lässt die Wogen hochgehen. Worum geht es? Grundeinkommensaktivisten hatten einen so genannten "Flashmob" auf der Internetseite von Anne Will zu eben dem Grundeinkommen geplant. In der Anne Will-Sendung von Sonntag wird es um HartzIV gehen. Kommentare zu diesem Thema aber, so hieß es eine ganze Weile auf der Kommentarseite der Sendung von Anne Will, würden nicht mehr zugelassen: "Bitte sehen Sie davon ab, aufgrund der Flashmob-Initiative unseren Blog mit Kommentaren zum Grundeinkommen zu überfluten. Die Beiträge werden nicht freigeschaltet." So lautete die lapidare Mitteilung. Dabei wird die Frage nach dem Grundeinkommen inzwischen immer öfter in allen möglichen Zusammenhängen, Medien und auch in den Parteien diskutiert. Das Vorgehen der ARD-Redaktion aber ärgert die Grundeinkommensbefürworter, insbesondere Susanne Wiest, die mit ihrer E-Petition zum Bedingungslosen Grundeinkommen der Sache etwas mehr Wind unter die Segel geblasen hatte. Die Rede ist von Zensur bei der ARD.
 
Wir fragten Susanne Wiest via Facebook, was sie besonders aufregt. Ihre Antwort: "Ich erlebe zum ersten Mal in meinem Leben öffentlich rechtliche Zensur. Das dort nicht alles zum Besten steht habe ich schon manchmal befürchtet. Aber es so direkt zu erleben, hier bei uns, in unsrem selbstbezahlten öffentlich rechtlichen Sender, der ARD, das haut mich dann doch um. Es zeigt sich ein kaltes Gesicht hinter der lächelnden Maske."
Es geht um die Frage, so Susanne Wiest, wie wir in unserem Land leben wollen. "Wir sind die Bürger. Wir sind der Souverän. Wir können das entscheiden und dafür halte ich es für wichtig miteinander zu sprechen und uns auszutauschen."
 
Für Susanne Wiest ist es wichtig, einen anderen Politikstil zu pflegen als den, "der uns zurzeit von den gewählten Volksvertretern und auch von den Medien vorgemacht wird". Ihr geht es um das Zuhören, um das Fragen und um die ernsthafte Suche nach der besten Idee für unsere Zukunft und Gegenwart: "Vielleicht hat einer der Stillsten von uns die beste Idee.In dem öffentlichen Getöse wird er wohl nicht gehört werden. Miteinander reden und zuhören. Auf der Strasse , bei der Arbeit und überall wo es sich ergibt. Wenn das Fernsehen nicht bald die wirklich wichtigen Themen aufgreift, dann reden wir einfach woanders."
 
Die Grundeinkommens-Aktivisten haben reagiert. Es wurde ein Blog freigeschaltet, auf dem die Kommentatoren ihre gesperrten Kommentare einstellen können. Ein kurzer Blick in dieses Forum zeigt, dass dort echte, themenbezogene Stellungnahmen zu Anne Wills sonntäglicher Runde gepostet wurden und dass die Kommentare sachlich korrekt und ohne Polemik daherkommen. So verwundert es ein bisschen, dass es die Redaktion offensichtlich nötig zu haben scheint, in einer solchen Weise zu reagieren. Es zeugt wohl auch nicht unbedingt von Weitblick, dass das Thema Grundeinkommen, das in der Medienberichterstattung zurzeit tatsächlich einen erkennbaren Aufschwung erfährt, gerade von Anne Will und ihrer Sendung scheinbar geflissentlich ignoriert wird.
 
Lange allerdings wird es wohl nicht mehr dauern, bis die Stimmen lauter werden, die ein Umdenken und den vielzitierten gesellschaftlichen "Paradigmenwechsel" einfordern werden. Die Idee ist da und sie wird sich verbreiten und einen immer größeren Raum in der öffentlichen Debatte beanspruchen. Also Frau Anne: Will doch mal!